Abendsegen | Donnerstag, 27. 8. 2009

Ein nächtlicher Markt in Marokko, eine Wanderung in den masurischen Wäldern, ein Feriencamp an der Ostsee – viele haben viel erlebt in den Großen Ferien, die bald zu Ende gehen… Haben sie etwas von der Welt gesehen? Oder vielleicht doch nicht?

Vom Sehen können erzählt eine Geschichte aus der jüdischen Tradition:

Zu einem Rabbi kommt eine Schülerin und fragt, was Glauben sei. Er führt sie zum Fenster und fragt: „Was siehst du?“ Die Schülerin antwortet: „Menschen, Häuser, Bäume…“ Der Rabbi führt sie zu einem Spiegel und fragt: „Was siehst du jetzt?“ Die Schülerin antwortet: „Jetzt sehe ich mich selbst.“ „Siehst du“, sagt der Rabbi, „wenn du dein Leben lässt wie es ist, so siehst du hindurch auf die ganze Welt bis zu ihrem Schöpfer; ist dir aber das Glas nicht genug und legst du nur ein bisschen Silber auf, so siehst du nur noch dich.“

Gott entzünde in Ihnen täglich Mut, Kraft und Phantasie, er segne Ihre Nacht und schenke Ihnen die Lebenslust, morgen seine Welt wieder wahrzunehmen.