Der alttestamentliche König Salomon lebt im Gedächtnis der biblisch geprägten Welt als der weise König. Ein salomonisches Urteil fällen heißt, ein weises Urteil fällen.
Das konnte auch Salomo nicht sofort mit Beginn seiner Regierung; er war sehr jung und überfordert mit seiner Rolle. Also steigt er für eine Zeit aus dem Alltag aus, unterbricht seine Amtsgeschäfte, zieht sich richtiggehend zurück. Er bittet Gott, nein, nicht um Macht und Reichtum – er bittet Gott um ein hörendes, ein verstehendes Herz. Das Herz ist in der Bibel der Ort des Verstehens, des Urteils, des Intellekts, vor allem der Erinnerung. Die betonte Unterbrechung seines Regierens tut ihm gut; er gewinnt eine Perspektive für sein Leben. Ich weiß, niemand lässt sich gern unterbrechen. Dass der Mann aus Samaria, der Samariter, sich unterbrechen ließ von dem halbtot am Straßenrand Liegenden, hat ihn zum Vorbild der Barmherzigkeit werden lassen bis auf den heutigen Tag. Ein kluger Mensch hat gesagt: „Unterbrechung ist die kürzeste Definition von Religion.“ Religion unterbricht den Alltag, das normale Einerlei.
Die schönste Unterbrechung des Alltags ist der…..Sonntag! Eine Gelegenheit, über das Wozu des Lebens und über das, was ihm fehlt, nachzudenken. Gut, gut – der nächste Sonntag kommt in sieben Tagen…
Gott, wandle in Segen, was war und was kommen wird.