Worte für den Tag / Worte auf den Weg | Sonnabend, 15. April 2023

Am unverzichtbarsten ist im christlichen Festkalender das Osterfest. Notfalls, schlimmstenfalls könnte man alle anderen Feste bleiben lassen. Nicht aber, nie aber Ostern. Dass Jesus von den Toten auferstanden ist, ist die zentrale Botschaft des christlichen Glaubens. Diesen gäbe es nicht, wenn Ostern nicht gewesen wäre.

Die Auferstehung Jesu von den Toten wird in den biblischen Berichten nirgends beschrieben, sie bezeugen nicht die Auferstehung, sie bezeugen allein das Auferstanden-Sein des Jesus von Nazareth.
Nach dem entsetzlich entehrenden Tod durch eine Kreuzigung – im römischen Recht nur Sklaven vorbehalten, die waren keine „Menschen“ – seine Jüngerinnen und Freunde waren schockiert, eingeschüchtert, geradezu irre geworden an Jesus‘ Sendung. Seine Mission schien gescheitert, ihre Hoffnung vernichtet. Doch binnen weniger Tage machten die konsternierten und verängstigten Jesus-Gruppen die verloren geglaubte Sache des Gekreuzigten von neuem und nun erst recht zu
ihrer eigenen Sache. Fragt man, wie ist dieser rätselhafte Umschwung zu erklären, so lautete die Antwort der Beteiligten: „Wir haben den Herrn gesehen!“.

Und nach sieben Wochen, am Pfingstfest, treten sie furchtlos aus der ängstlichen Reserve heraus in die Öffentlichkeit und sagen, dass die römische Militärmacht ihren Herrn nicht versenkt, sondern Gott ihn erhöht habe. Damit kommt jene Geschichte christlicher Verkündigung in Gang, die unsere Welt wie kaum ein anderes Geschehen bewegt hat. Die Christen werden mit dieser Botschaft „Protestleute gegen den Tod“. Diesem Auftrag sind sie sehr oft nicht gerecht geworden und haben die gewalttätige Karfreitagswelt gestärkt. Doch ihre Herkunft ist Ostern – das bleibt zu erinnern! Der amerikanische Schriftsteller John Updike* mahnt die Christen: „Lasst uns nicht Gottes spotten mit Ausflüchten! Macht das Ereignis nicht zum blassen Zeichen der Glaubenseinfalt früh’rer Zeiten: Durchschreiten wir die Tür!“

  • *John Updike, Sieben Strophen über Ostern, im Internet zu finden unter: „Credo ut intelligam“
  • John Updike, Seven stanzas about Easter, im Internet zu finden unter „NAMENSgedächtnis“ Google „John Updike über Ostern“

Worte für den Tag / Worte auf den Weg | Freitag, 14. April 2023

Heute liegt die Katastrophe von Karfreitag eine Woche hinter uns. Das entsetzliche Sterben ihres Lehrers und Freundes Jesus von Nazareth hat viele aus seiner nahen Umgebung völlig ratlos, verwirrt und schockiert in ihr Leben zurückgeworfen. Einige fingen wieder an mit dem Fischer-Beruf, den sie vor dem turbulent-radikalen Abenteuer mit Jesus ausübten, andere wandern wie wie benommen in ihre Heimatorte, weg von Jerusalem. Eine nahe Freundin sucht nach seinem Grab, ein treuer Weggenosse schließt sich völlig ein, alle sind ohne Orientierung, wirken wie verwaist.
Einzig das Johannes-Evangelium, zwar Jahrzehnte später geschrieben, hält doch eine Erinnerung wach, die tief anrührend ist: „Es standen bei dem Kreuz Jesus seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Da sah Jesus seine Mutter und den Jünger, den er liebte, dastehen und sagte zu seiner Mutter: „Frau, hier ist dein Sohn“ Dann sagte er zum Jünger: „Hier ist deine Mutter“ Und von da an nahm der Jünger sie zu sich.“
Der Erzählung nach nahm er noch einen Schluck Essig und sagte: “ ‚Es ist vollbracht.‘ Er senkte den Kopf und gab den Geist auf.“

Diese letzte, berührende Szene zeigt noch einmal, worin die Sendung Jesu besteht. Jesus‘ Mutter und der Lieblingsjünger werden nach dem Tod verwaist zurückbleiben. Die Lücke, die der Verlust des Sohnes, der Verlust des geliebten Meisters, reißt, wird nicht zu schließen sein. Doch verweist Jesus die beiden aufeinander. Und so bleiben die beiden nicht allein in ihrem Schmerz und ihrer Trauer. Noch im Sterben zeigt Jesus, dass sein Auftrag die Liebe ist, die Freundschaft, die Gemeinschaft, die Menschenfreundlichkeit. Nicht alles Unglück auf der Welt ist zu verhindern. Aber kein Mensch soll im Unglück allein und verwaist sein. Wir sind von Jesus aneinander gewiesen. Als Geschwister, als Gefährtinnen und Gefährten sollen wir einander begegnen. Keiner soll allein bleiben, wenn Unglück und Schmerz ihn treffen. So erfüllen wir den Willen Jesu. Wer seinen Nächsten liebt, der liebt auch Jesus, der liebt auch Gott. Denn wer liebt, in dem ist Gott gegenwärtig.

Worte für den Tag / Worte auf den Weg | Donnerstag, 13. April 2023

Die Woche mit dem Osterfest geht langsam zu Ende. Die Botschaft lautete: „Jesus lebt!“ Vier Tage später fragen wir: Wo kann man den Osterglauben finden? Die Bibel erzählt die Geschichte von zwei Männern, die vom Osterausflug zurückkehren. Sie hatten von Jesus von Nazareth gehört, von seinem Zug nach Jerusalem und dass er dort das Reich Gottes, das Reich der Freiheit und des Friedens ausrufen würde. Und? Sie hatten erleben müssen, dass er eines elenden Todes starb. Da war auch in ihnen das wichtigste zum Leben gestorben, ihre Hoffnung.

Nun würde alles so weitergehen wie zuvor: Gewalt würde herrschen, nicht die Liebe, Macht würde herrschen, nicht das Recht. Da hatten zwei Sympathisanten ihre Hoffnung und ihren Mut zusammengenommen und sich der Jesus-Bewegung angeschlossen – nun kehren sie heim wie die kleinen Leute aus Revolutionen und Kriegen heimgekehrt sind: Nichts gewonnen, viel verloren und für den Spott werden die Nachbarn sorgen. Zwei Männer unterwegs, ratlos und enttäuscht. Es ist unwahrscheinlich, dass sie jemals wieder Begeisterung oder Glauben an das Reich Gottes finden werden. Da gesellt sich ihnen ein Dritter zu. Sie erzählen ihm von verrückten Gerüchten, es gäbe
ein leeres Grab. Aber, was soll denn das bedeuten? Der Dritte beginnt zu erklären, aber sie schweigen, wandern in ihr Dorf, das heißt Emmaus, sein Reden bleibt wirkungslos.

Am Abend laden sie ihn ein: „Bleib bei uns“, sagen sie zu ihm. Selbstverständliche Gemeinschaft der kleinen Leute, soll er doch bleiben! Dann erzählt die Bibel: “ Und als er mit ihnen zu Tische saß, nahm er das Brot, dankte, brach es und gab es ihnen, Da wurden ihre Augen geöffnet und sie erkannten Jesus.“ Da wird ihnen alles klar, sie erkennen ihn, sie finden den Glauben und erinnern sich: „Brannte nicht unser Herz, als wir unterwegs waren?“ Da kann man den Osterglauben finden. Er kommt nicht auf Befehl, auch nicht in der Kirche, er begegnet uns, irgendwo, irgendwann, auf der Reise, beim Reden, beim Essen, beim Trinken, beim Zuhören, im Gespräch, unterwegs. Und dann glauben wir, dass er unser Leben begleitet.

Worte für den Tag / Worte auf den Weg | Mittwoch, 12. April 2023

Kaum zwei Tage liegt das Osterfest hinter uns und man meint, es sei alles wie vorher. Denn nicht immer kann man an die Auferstehung glauben. Nicht immer hat man den Mut zur österlichen Freude. Die kann einem vergehen mit Putins menschenfeindlichem Krieg gegen das ukrainische Volk. Deshalb: „Ostern“ – Zwar war Jesus war nach der Katastrophe des Karfreitag seinen Jüngern erschienen. Und doch: Ostern ist nicht das Happy-End einer furchtbaren Geschichte – Risse, Wunden, Schmerzen bleiben. Der Zweifel, die Skepsis auch. Die Bibel weiß es sehr genau:
Als Jesus den Jüngern erscheint, ist einer nicht dabei, er heißt Thomas. Die Jünger sind voll Trauer. Sind sie einem Irrlehrer auf den Leim gegangen? Haben sie Familien und ihre Arbeit für nichts und wieder nichts verlassen? Ihr Vertrauen in dies „Jesus-Projekt“ verloren. Erwartung des Gottesreiches?
Das war wohl gestern…Sie sind drauf und dran depressiv zu werden. Sie…, wie sagen wir?, machen zu. Da tritt Jesus in ihren Kreis, wendet sich ihnen zu voll Liebe und Wärme und spricht: „Schalom l’cha – Friede sei mit euch!“ und überwindet ihre Depressionen, nimmt ihnen die Ängste.

In der Gruppe fehlt einer: Thomas. Die Freunde berichten ihm, aber er will nicht glauben, was andere glauben. Seine Skepsis bleibt. Aber auch auf Thomas geht Jesus zu, würdigt seinen Widerstand, seine Sehnsucht, glauben zu wollen und es nicht zu können. Skepsis heißt auf Deutsch: Genau hinsehen.
Das schenkt ihm Jesus. Thomas sieht die Wundmale und ist überzeugt: Jesus ist im Leben.
Thomas ist kein ungläubiger Jünger, er erinnert uns an die Tugend der Skepsis, sie deckt Verblendung auf und schönen Schein, sie schärft das Gewissen und festigt den Glauben. Glaube und Zweifel sind keine Gegner, sondern Geschwister. Eine Ostererfahrung – Dank! Thomas!

Worte für den Tag / Worte auf den Weg | Dienstag 11. April 2023

Während die einen an Ostern riefen: „Christus ist auferstanden…!“, bekannten die anderen: „Er ist wahrhaftig auferstanden!“ Doch einer blieb stumm. Der Jünger Thomas war nicht bereit zu rufen, was alle riefen. Er sagte: „Ich werde nur glauben, wenn ich Jesus selber sehe und berühre.“ Der erste Faktenscheck in der christlichen Geschichte!
Damit konnte Thomas in der Kirchengeschichte keine Lorbeeren ernten. Das Etikett „Der ungläubige Thomas“, wurde ihm angehängt, etwas von oben herab, leicht überlegen, als wenn das so einfach wäre mit dem glauben.
Aber wir verdanken diesem „zweifelnden“ Thomas auch das eindeutigste Bekenntnis zu Jesus, das im ganzen Evangelium steht: „Mein Herr und mein Gott!“
Eine erstaunliche Gestalt, dieser Thomas! In der Bibel hören wir von ihm fast nichts, nur im Evangelium des Johannes spricht er aus, was die anderen Jünger sich nicht trauen.
Einmal ist Jesus in Lebensgefahr, er soll verhaftet werden und versteckt sich. Dann aber geht er wieder in die Öffentlichkeit und allein Thomas sagt: „Wir gehen mit! Wir sterben mit dir!“ Er sagt nicht: „Ach das Unternehmen geht gegen die Wand, hören wir auf, verschwinden wir!“
Nein! Im Gegenteil: Dann fragt er einmal Jesus: „Wir wissen nicht den Weg, den du gehen willst!
Wohin geht es?“ Ich bin ihm so dankbar, dass er das fragt. Denn wer weiß denn heute den Weg, den Jesus gehen würde in diesen Zeiten. „Thomas der Zweifler“? Oh, nein! Thomas, der Neugierige, der lernen, der erkennen will, sollte es heißen.
Und dann nach Jesu Tod am Kreuz sagt er: „Wenn ich nicht die Wunden sehe, glaube ich nicht!“ Es heißt, er sei nicht bei den anderen gewesen in den leidvollen Tagen nach dem Tode Jesu. Fürchtete er, enttäuscht zu werden? Er begegnet Jesus und der sagt: „Lege deine Hand in meine Wunden und glaube!“ Und er glaubt, gegen alle Zweifel. Und man möchte fast sagen: Dein Zweifel hat dir geholfen! So möge es vielen ergehen – wie Thomas. Mit Thomas.

Abendsegen | Sonntag, 26. Februar

„Ausfahrt freihalten!“ an den Gartenzäunen meiner Straße steht es, gebieterisch, mahnend, wie „Letzte Warnung!“ Freiheit für eine aufbrechende Ausfahrt. Garten für Garten: „Ausfahrt freihalten!“ Eine Nachbarschaft im Daueraufbruch. Einmal steht auch da: „Tag und Nacht freihalten! Parkverbot!“ „Ausfahrt freihalten!“ Da kommt alles Streben und Hoffen einer Auto-Nation auf Freiheit zusammen: „Das muss ein schlechter Deutscher sein, dem niemals fiel die Ausfahrt ein!“ Zwischen allen hängt ein Schild, das mir täglich zu denken gibt. Da steht nicht drauf „Ausfahrt freihalten“, sondern „Freiheit aushalten!“
Je länger ich lebe, desto gewisser wird mir: Dieses Gebot kann an die Zehn Gebote angehängt werden, kaum etwas ist schwerer und lebenserhaltender als dies: „Freiheit aushalten!“
So viele Nationen wurden 1989 frei von Vorherrschaft und Bevormundung und wie schnell wollten sie selbst herrschen, ließen Andere, Fremde und Flüchtende nicht ins Land. „Ausfahrt freihalten!“, ja, bitte! Aber „Freiheit aushalten!“ – ist das schwer! Nationen mit langer Freiheitsgeschichte haben heute mit Belagerungen ihrer freiheitlichen Parlamente zu kämpfen.
Am Nachbarzaun steht seit langen Jahren: „Ausfahrt freihalten!“ – ein Gartentor weiter seit wenigen Jahren ein neues Schild mit einer alten Mahnung: „Freiheit aushalten!“

Unser Vater: Bringe mit deinem stärkenden Segen unser Grübeln zur Ruhe; lass uns in der neuen Woche gute Erfahrungen mit der Freiheit machen!

Abendsegen | Sonnabend, 25. Februar

Was an Nachrichten jüngst auf uns hereingebrochen ist, hat viele Menschen bedrückt.
Vor einem Jahr fuhren Putins Panzer auf das ukrainische Land und seine Menschen los. Hinzu kamen die Meldungen der Corona-Krankheitsstände, begleitet von der Energie- und Klimakrise. Krieg, Krankheit, Klima – viele Menschen, darunter viele Kinder, wurden, mit einem alten Wort, trostbedürftig. Aber Trost kann man sich nicht selbst spenden. Man braucht einen Menschen, der zuhört, vielleicht das rechte Wort sagt. Wohl allen, die einen geschwisterlichen Rat erfahren haben, auch selbst geben durften, selbst geben konnten. Denn Sensibilität für einander darf ja nicht zu Lähmung oder Weltschmerz führen. Wer die Welt wirklich verbessern will, darf nicht in Schwermut untergehen, sondern muss mit einer gewissen inneren Robustheit Stärke des Herzens zeigen.
Heute feierten die jüdischen Gemeinden Schabbat. Ich erzähle eine Geschichte von Rabbi Sussja. Er hat alle Gebote erfüllt, er kommt zum Himmel, sein Name ist ins Buch des Lebens eingetragen. Da fragt ihn Gott nach der Stadt, aus der er kommt. „Hat sich dort nicht ein schreckliches Unrecht ereignet?“ „Ja, es war schlimm!“ „Hast du dagegen protestiert?“, fragt Gott. Sussja antwortet:
„Hätte es denn etwas genützt?“ Gott sagt: „Das weiß ich nicht. Aber vielleicht dir.“

Gott, unser Schöpfer, segne die Stunden und Tage, die vor uns liegen und lass immer wieder gelingen, dass wir einander zur Heimat werden.

Abendsegen | Freitag, 24. Februar

Seit einem Jahr hält das ukrainische Volk dem menschenfeindlichen Überfall auf sein
Land durch Russland stand. Neben aller solidarisch wirksamen Hilfe durch befreundete Länder, bleibt der Widerstand ein Wunder. Woher kommt diese Überlebensenergie, diese seelische Stabilität, dieser Lebensmut, diese Unerschütterlichkeit, dies Vertrauen in die Verheißung der Freiheit?
Es ist gewiss eine starke Form des Trotzes. Im Trotz erfahren wir unsere Autonomie,
unsere Selbständigkeit, unsere eigene Persönlichkeit. In Trotzphasen emanzipieren sich Kinder. Für Christen ist Ostern das große Trotzfest: Du, Tod, wirst nicht siegen! Martin Luther wie Martin Luther King gewannen ihre Stärke aus ihrem Trotz – oder wie ich bei meiner Kollegin Christina Brudereck gelesen habe – aus ihrer Trotzkraft. Trotzkraft, das steckt im biblischen Wort für Mut, ometz lev, wörtlich übersetzt: Stärke des Herzens. Ich will gewiss nicht die Ukraine zu einem bibeltreuen Volk erklären, aber der Beginn des 27. Psalms ist erstaunlich: „Der Herr ist meines Herzens Stärke, vor wem sollte mir grauen?“

Unser Vater, segne die Ruhe der Nacht, stärke den Lebensmut unserer ukrainischen Nachbarn, dass sie sich aufrichten nach jedem Schlag.

Abendsegen | Donnerstag, 23. Februar

Ein Jahr ist es her, dass die Nachrichten von einer verstärkten Truppenansammlung an der russisch-ukrainischen Grenze berichteten. So recht wollten viele Menschen im Westen Europas nicht darüber nachdenken. Manöverübungen könnten das werden, aber doch kein…
Im Jahre 1517, vor einem halben Jahrtausend, hat einer der klügsten Menschen Europas, genannt Erasmus von Rotterdam, eine „Klage des Friedens“ geschrieben. Darin heißt es: „Es ist jetzt schon so weit gekommen, dass man den Krieg allgemein für eine annehmbare Sache hält und sich wundert, dass es Menschen gibt, denen er nicht gefällt…wie viel gerechtfertigter wäre es dagegen, sich zu wundern, welche Pest, welche Tollheit, welche Furie diese bestialische Sache in den Sinn der Menschen gebracht haben mag, dass jenes sanfte Lebewesen mit so wilder Raserei, so wahnsinnigem Tumult zur gegenseitigen Vernichtung eilte…so mögen wir Krieg und Frieden… vergleichen, und es wird klar werden, ein wie großer Wahnsinn es sei, mit so einem großen Kostenaufwand, unter höchster Gefahr und so vielen Verlusten Krieg zu veranstalten, obwohl um ein viel geringeres die Eintracht erkauft werden könnte.“
Dem Urteil des Erasmus stimmen mehr Menschen zu als jemals zuvor. Es gibt noch Menschenfeinde, ja, aber die weitreichendste europäische Lernhilfe für die zukünftige Generation trägt den Namen Erasmus.

Unser Vater, stärke unsere Ruhe mit deinem Segen, begleite uns in den Stunden der Schlaflosigkeit!

Quelle: https//de.wikipedia,org./wiki/Die_Klage_des_Friedens, S. 2

Abendsegen | Mittwoch, 22. Februar.

Aschermittwoch – er trennt die bunte Zeit des Faschings von der 40tägigen Fastenzeit, der Vorbereitung auf Ostern. Seit einem Jahrtausend lassen sich Menschen an diesem Tag Asche aufs Haupt streuen mit Blick auf ihre befristete Lebenszeit: „Bedenke Mensch, dass du Staub bist!“ Dabei stehen sie aufrecht, würden sie sich beugen, würde die Asche abfallen. Im aufrechten Gang können wir zu unserer Schwäche stehen. Das Fasten zieht seit alters her Menschen an: Die Bibel erzählt, Jesus habe vierzig Tage und Nächte gefastet.
Warum tat er das? Ich wage eine Antwort: Um Hunger zu bekommen, denn die Bibel erzählt: Als er vierzig Tage und Nächte gefastet hatte, bekam er Hunger. Worauf? Wonach? Hunger nach Dörfern und Städten – nach Menschen. Es steht da, dass er umherzog und viele heilte. Von überall her kamen Erkrankte, Angsterfüllte, Enttäuschte, Ausgebrannte, Geschwächte, solche, ohne Aussichten.
Ich glaube nicht, dass er abnehmen wollte, sondern, pardon, zulegen an Anteilnahme und Zuwendung, Ich versuche es noch einmal: Es ging nicht um eine schmalere Taille, es ging um ein breiteres Leben für alle. Ich weiß nicht, ob es so war, es passte nur so sehr gut zu ihm.

Unser Vater, segne unser Schlafen und segne unser Wachen, dass wir wieder morgen erwachen zu dem, was wir können!