Abendsegen | Sonntag, 03. Januar 2010

In der Oper „Der Rosenkavalier“ von Richard Strauss hat die Figur der Marschallin alle Sympathien des Publikums erworben, eine nicht mehr junge Frau, die einen sehr jungen Mann liebt. Doch ihrer Liebe ist ein unbesiegbarer Feind erwachsen: die Zeit. Von dieser schmerzhaften Erkenntnis singt sie:

„Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding. Wenn man so hin lebt, ist sie rein gar nichts. Aber dann auf einmal, da spürt man nichts als sie. Sie ist um uns herum, auch in uns drinnen. Manchmal steh ich auf mitten in der Nacht und lass die Uhren alle, alle stehn.
Allein man muss sich auch vor ihr nicht fürchten.
Auch sie ist ein Geschöpf des Vaters, der uns all erschaffen hat.“

Man muss sich auch vor ihr nicht fürchten – sie steht in Gottes Händen, unsere Zeit.
Mit ihren Anfängen und ihren Abschieden.

Unser Vater, morgen beginnt die Zeit der Arbeit, der Suche nach Arbeit, der  Herausforderungen dieses Jahres. Weite unser Herz zu lieben und zu kämpfen und segne unseren Anfang mit einem stärkenden Schlaf.

27. Januar Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Aus dem Inhalt:

27.01.2010»Denkt immer daran: Wir haben das Leben und unsere Heimat und euch geliebt« – Gedenkstätte Chatyn in Belarus (Weißrussland), Ingrid Schmidt

Die Würde Gottes auf dem menschlichen Gesicht – zu 2. Kor 4,6-10, Lorenz Wilkens

»Ist für euch Christen mit ihm und durch ihn die Erlösung gekommen? …« Erinnerung an einen »jüdisch-christlichen Dialog zur Bibel« über 2. Kor 4,6-10 auf dem Kirchentag 1981 in Hamburg zwischen Edna Brocke und Gerhard Bauer, Helmut Ruppel

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, Erscheinungsdatum: 2009. Die komplette Predigthilfe können Sie im Volltext als PDF
herunterladen: Februar_2010_web.pdf (pdf, 3,6 MB)

Abendsegen | Sonnabend, 2. Januar 2010

Etwas versprechen, nur weil sie Ruhe haben wollen. Irgendwann machen das alle Kinder, wenn die Eltern nerven: „Ja, ich gehe nicht in den Park.“ „Ja, ich mache die Hausaufgaben.“ „Ja, ich  esse das Pausenbrot.“ Und dann machen sie doch, was sie wollen. Aber wer hat denn angefangen mit den falschen Versprechungen? Vielleicht war’s der Papa am Kinderbett:

„Schlaf, Goldkind. Schlaf ruhig.
Ja, Papa.
Und keine Angst. Ich pass auf dich auf.
Bleibst du bei mir?
Ja, ich bleibe bei dir.
Die ganze Nacht?
Schlaf mal, Augen zu.
Die ganze Nacht, Papa?“

Natürlich nicht die ganze Nacht, nur so lange, bis sie eingeschlafen ist. Auch er will seine Ruhe haben. Also, wer will es den Kindern verübeln, dass sie es genauso machen.

Unser Vater, lasse Wahrheit und Frieden leben in den Familien, zwischen denen, die sich nicht kennen und denen, die sich zu gut kennen. Segne und behüte uns alle.

Abendsegen | Freitag, 1. Januar 2010 – Neujahr

Wer anfängt – so wie wir alle jetzt mit dem neuen Jahr – wer neu anfängt, weiß, dass es andere Anfänge gegeben hat. Zu den Anfängen unserer Tradition gehören die biblischen Versprechen vom Recht und vom Brot für die Armen und von der Erde, die bewahrt bleibt für die kommenden Generationen – ohne schädliche Abgase und steigende Erwärmung. In einer katastrophalen Welt erinnern wir uns der Versprechen von Gottes Rettung der Welt. Ich wünsche allen, die heute neu anfangen wollen, dass sie an mehr glauben als sie sehen. Die Zeichen der Zeit machen ihnen nicht Angst, sondern setzen sie in Stand, alles zu prüfen und das Gute zu behalten. So lautet die kirchliche Jahreslosung für das Jahr 2010: „Jesus Christus spricht: Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!“

Gott allen Trostes und aller Verheißung, segne und behüte uns, begleite uns mit deiner Liebe, die uns trägt und fordert. Lege deinen Namen auf uns und wir sind gesegnet.