Abendsegen | Sonntag, 03. Januar 2010

In der Oper „Der Rosenkavalier“ von Richard Strauss hat die Figur der Marschallin alle Sympathien des Publikums erworben, eine nicht mehr junge Frau, die einen sehr jungen Mann liebt. Doch ihrer Liebe ist ein unbesiegbarer Feind erwachsen: die Zeit. Von dieser schmerzhaften Erkenntnis singt sie:

„Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding. Wenn man so hin lebt, ist sie rein gar nichts. Aber dann auf einmal, da spürt man nichts als sie. Sie ist um uns herum, auch in uns drinnen. Manchmal steh ich auf mitten in der Nacht und lass die Uhren alle, alle stehn.
Allein man muss sich auch vor ihr nicht fürchten.
Auch sie ist ein Geschöpf des Vaters, der uns all erschaffen hat.“

Man muss sich auch vor ihr nicht fürchten – sie steht in Gottes Händen, unsere Zeit.
Mit ihren Anfängen und ihren Abschieden.

Unser Vater, morgen beginnt die Zeit der Arbeit, der Suche nach Arbeit, der  Herausforderungen dieses Jahres. Weite unser Herz zu lieben und zu kämpfen und segne unseren Anfang mit einem stärkenden Schlaf.