Der zweite Adventssonntag geht zu Ende. Am Horizont wird Weihnachten deutlicher – das Fest der hartnäckigen Sehnsucht nach Frieden. Der Dichter Peter Huchel hat die Friedensahnung in Worte gefasst, die den Erfahrungen seiner märkischen Heimat entstammen, jener Wald- und Wasserlandschaft südlich von Schwielow- und Templiner See, spröde und schön wie die biblische Weihnachtsgeschichte.
Friede
Zugzeiten der Vögel.
In den stachligen
Grannen gedroschener Ähren
wohnt noch die milde Leere des Sommers.
In den Schießscharten des Wasserturms
wuchert das Gras.
Und der Friede Gottes, der unser Verstehen übersteigt, segne Ihren Schlaf und das Leben aller
Verletzten und Trauernden. Gelobt seist du, Gott, für den, der in deinem Namen kam.