Eine der ermutigendsten Frauen des vergangenen Jahrhunderts war Käthe Kollwitz. Sie starb am 22. April 1945, vor 75 Jahren. Auf dem Kollwitz-Platz in Berlin-Prenzlauer Berg sitzt sie als Bronzefigur – schwer, gebeugt, mit Zeichenblock und Kohlestift. 1941 schrieb sie zu einer Zeichnung:
“Jungen, richtige Berliner Jungen, die wie junge Pferde gierig nach draußen wollen, werden von einer Frau zurückgehalten. Die Frau hat die Jungen unter sich und ihren Mantel gebracht. Gewaltsam und beherrschend spreitet sie die Arme und Hände über die Jungen. „Saatfrüchte sollen nicht vermahlen werden“ – diese Forderung ist wie „Nie wieder Krieg!“ kein sehnsüchtiger Wunsch, sondern Gebot. Forderung.“
Unser Vater, Danke für die bewegende Erinnerung an Käthe Kollwitz! Schenke uns in der kommenden Nacht Kraft und Stärkung für das morgen wieder Notwendige.
Quelle: Käthe Kollwitz, Die Tagebücher 1908-1943, hrsg. v. Jutta Bohnke-Kollwitz
btb Verlag, 2007 , Tagebuch 1941