Die Woche ist zu Ende gegangen. Vieles lief ganz normal, man könnte sagen, wie selbstverständlich. Aber in einer sogenannten „ruhigen Minute“ geht einem doch durch den Kopf, ob denn das alles selbstverständlich ist? Es ist doch nicht selbstverständlich, dass ich heute morgen aufgewacht bin. Nichts ist selbstverständlich: Dass der Arm am Körper,
das Brot auf dem Tisch, die Zeitung im Kasten und das Geschenk am Geburtstag!
Selbstverständlich ? Meine Brille, die Bäume, die Demokratie, meine Geschwister, keine Folter, kein Hocken im Keller beim Raketenalarm – nichts versteht sich von selbst…
Behütet sein, keine Angst haben brauchen, auf dem Wochenmarkt grüne Heringe kaufen, das Meer, der Wald, die Therapeutin für die Füße, meine Freiheit, an die Ostsee zu fahren – alles selbstverständlich? Ich sage mal: So viel Gnade, so viel Segen, die mir aus irgendwelchen himmlischen Fenstern zugefallen sind– zugestanden ist mir keiner. Und die Erfahrung, es kommen neue Tage – zum Danken!
Der Schöpfer im Himmel sei uns gnädig und einen wohltuenden Schlaf schenke er uns, selbstverständlich ist er nicht…