Zur Vorbereitung einer Trauerfeier war ich zum Tee bei einer Hinterbliebenen eingeladen. Auf dem Tisch, an dem wir Platz nahmen, lagen zwei Gedecke mit Tassen, kleinen Tellern und Stoffservietten. In der Mitte ein weiterer kleiner Teller mit drei Sorten Biskuits. Von jeder der drei Sorten genau zwei akkurat nebeneinander. Ich schaute dies Arrangement an und wusste augenblicklich, wie viele Kekse ich essen durfte.
Es gibt eine Enge in den vielen, kleinen Gedecken, in den vielen, kleinen Wünschen, der viel zu kleinen Tische, Teller und Stoffservietten. Nicht, dass mit ihnen kein Leben zu führen möglich wäre, aber manchmal doch ein wenig eng…
Und es gibt einen Gott, der weit und breit auf keine Etikette schaut und verschwenderisch uns alles Mögliche anbietet – oft auch ohne Servietten. Das erzählte Leben der gestorbenen Freundin erwies sich übrigens als vielfältig, lebhaft und voller Überraschungen, ein einziger Grund zum Danken. Ich hoffe, ich wurde ihm gerecht…
Gott, der Himmel und Erde, Sonne, Mond und alle Sterne geschaffen hat samt uns mit unseren befristeten Zeit, möge seine Segen für uns verschwenden, einen erholsamen Schlaf schenken und ab und an ausgiebig Biskuits…