Der Schabbat, der jüdische Ruhetag, hat begonnen, der Sonntag, der christliche Sonntag, steht bevor. Ein großes Thema des Schabbats ist die Erinnerung an die Schöpfung und segensreiche Ruhe. Mit der erzählten Vertreibung aus dem paradiesischen Garten kommen Arbeit und Unruhe. Im himmlischen Garten wird zwischen dem Schöpfer, der Schlange, Eva und Adam einiges Entscheidendes beredet. Eva ist sehr sprachgewandt im Umgang mit der Schlange, während sie an Adam kein einziges Wort richtet. was gerne übersehen wird!
Aber der Schöpfer fragt „Adam, wo bist du?“ „Was?“ rief ein einmal ein kluger Rabbi, „Gott wusste nicht, wo Adam sich aufhielt?“ „Nein“, sagte ein anderer, „Gott wusste es, Adam wusste es nicht! Adam, zu Deutsch, der Mensch, muss immer danach trachten, seinen Ort, seine Rolle, seine Stellung in der Gesellschaft zu kennen und zu bestimmen: “ Wo stehe ich im Hinblick auf Gott und die Nächsten? Genauer: Auf wessen Seite, in wessen Nähe stehe ich? Jede Wahl stellt diese Frage: „Adam, Mensch, wo stehst du, wo bist du?“ Es ist die erste Frage Gottes an uns…
Die Nacht kommt, Du, Gott, hast sie uns gegeben, in Stille und Schlaf Kraft zu finden. Kommen Gedanken, hilf uns, sie zu klären und unseren Ort zu finden.