Von einer ebenso irritierenden wie amüsanten Begegnung erzählte jüngst eine Kollegin:
Als mein Mann in einem Restaurant ein Essen bestellen wollte, hat ihm doch der junge Kellner, dieser Schnösel, ein Seniorengedeck empfohlen! Das saß! Bei der ausgiebigen seelsorgerlichen Aufarbeitung dieses einschneidenden Ereignisses ist uns beiden bewusst geworden: Es hilft nichts, dass wir uns selbst noch gar nicht so alt fühlen. Für andere, zumal für junge Leute, gehören wir längst zu denen, die man – vornehm ausgedrückt – die ältere Generation nennt. Aber warum haben wir daran so zu knapsen?“
Sie hat dann über den „Mut zum Altwerden“ gesprochen… dennoch: Melancholie durchzog unser Gespräch, Nachdenken über die Verlangsamung, die empfundenen Abstände zu Jüngeren, das gekränkte Erstaunen, dass der Erfahrungsschatz nicht gefragt ist. Aber die Beständigkeit der Gefühle von Liebe und Zuneigung, die hat die Zeit nicht abgenutzt!
Gottes Segen stärke alle, denen man bedeutet, sie seien ja auch noch da… Er hat versprochen: Ich will euch tragen, bis ihr grau werdet! Nun trage uns dein Segen durch die Nacht zum Tag!
(….)