Meine dreijährige Enkeltochter lässt sich, oft im Gegensatz zu mir, nicht mit halben Sachen abspeisen, etwa mit halber Aufmerksamkeit. Sie besteht darauf, dass ihre Fragen und Gefühle ernst genommen werden.
Ich staune, wie klar und stark ihre Wünsche sind. Ich staune über ihr Entzücken, dieses sprachlose Oh!, das sich wie ein Licht über ihr Gesicht legt, wenn sie Seifenblasen hinter her staunt. Sie liebt es, aus der Fassung gebracht zu werden – von dem Schwarm Vögel, der über den Herbsthimmel gleitet, vom Stock des Blinden, der einen Weg findet, von der Traurigkeit, die die Obdachlose im Gesicht trägt, von der Ameise, die den Grashalm erobert.
Sie hat es, im Gegensatz zu uns Großen, noch nicht ganz zu Ende gelernt: das Sehen, das Staunen und vielleicht das Ahnen, dass da ein Grund ist, der das alles trägt…
Ich wünsche Ihnen gute Erinnerungen an diesen Tag – Gottes Segen möge Sie schützen und stärken in der Nacht und Kraft geben für die kommenden Tage.