Huub Oosterhuis aus Amsterdam erzählt folgendes: Ein Mann hatte zwei Söhne; als er starb, bekamen sie jeweils die Hälfte des Landes. Der eine Sohn war reich und hatte keine Kinder, der andere hatte sieben Kinder und war arm. In der Nacht konnte der reiche Sohn nicht schlafen. Mein Vater hat sich geirrt, dachte er, ich bin reich, mein Bruder aber ist arm und hat kein Land für so viele Söhne. Und er stand auf, ging los, rechtzeitig die Grenzpfähle zu versetzen
Auch der arme Sohn lag in der Nacht wach. Mein Vater hat sich geirrt, dachte er, ich habe sieben Kinder, mein Bruder aber ist einsam – und er stand auf, um noch vor dem Morgengrauen die Grenzpfähle zu versetzen. Als der Tag anbrach, begegneten sie einander…
Ich sage euch, an dieser Stelle wird die Stadt des Friedens entstehen.
Gott, der uns alle geschaffen hat, lasse Wahrheit und Frieden leben in den Familien, zwischen denen, die sich nicht kennen, und denen, die sich zu gut kennen. Lass uns Geschwister werden, segne und behüte uns alle.
Quelle: H. Oosterhuis, Du bist der Atem und die Glut, Herder Verlag, 1996 (4)