Ein wichtiger Text in der Bibel ist die Bergpredigt. In politisch erregten Zeiten hört man: „Mit der Bergpredigt kann man nicht regieren“, so Helmut Schmidt. „Nur mit der Bergpredigt lebt ein Christ politisch“, so Erhard Eppler. Die Bergpredigt beginnt Seligpreisungen, die heute so lauten könnten.
„Selig sind, die intelligent genug sind, um sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, denn sie werden
von ihrer Umgebung geschätzt werden.
Selig seid ihr, wenn ihr fähig seid, das Verhalten der anderen mit Wohlwollen zu interpretieren,
auch wenn der Anschein dagegen spricht, denn ihr werdet für naiv gehalten, aber das ist der Preis für die Liebe.
Selig sind die, die einen Berg von einem Maulwurfshügel unterscheiden können, denn es wird ihnene eine Menge Ärger erspart bleiben.
Selig seid ihr, die ihr schweigen und lächeln könnt, auch wenn man euch das Wort abschneidet
oder auf die Zehen tritt, denn das Evangelium fängt an, euer Herz zu durchdringen.“
Unser Vater, schenke uns einen seligen Schlaf, auch wenn heute Nacht wieder schrecklicher Lärm auf der Straße ist und die Autos fürchterliche Rasereien veranstalten.
Quelle: Joseph Foillet, Seligkeiten für die, die ein bisschen Humor haben und weise werden wollen, in: Bernd Becker, Hans Möhler, Abendfibel für müde Seelen, Luther Verlag, Bielefeld 2019, 58 (Auszüge)