Bevor ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, musste ich noch einmal zum Kardiologen. Er sollte ein EKG erstellen und mein Herz mit dem Ultraschall untersuchen. Er wurde mir von verschiedenen Pflegeschwestern mit einem liebevollen Lächeln empfohlen, er sei ein älterer „Doktor aus Indien“. Ich war sehr gespannt, als er sich neben mich setzte und mit seiner Hand mein Handgelenk sehr kräftig umfasste, um den Puls zu fühlen. Zuerst war leicht enttäuscht – was sollte das mit dem Puls zählen, wo doch das EKG gleich drankäme. Dann schämte ich mich: Durch die feste Berührung und die nahe Zuwendung und das aufmerksame Zählen waren wir uns ja auf eine wunderbare Weise viel näher näher gekommen als durch hundert Blicke auf die Computerbilder.
Ich habe gar nicht mehr gefragt, was dabei herausgekommen ist, weil die feste, nahe und dichte Berührung mich mehr beruhigte als alle Ergebnisse. Der „Doktor aus Indien“, hatten die Schwestern gesagt – und ich hatte verstanden, was ein Kontakt ist…
Guter Gott, schenke uns einen beruhigenden Schlaf und morgen berühre uns mit deiner Kraft.