Abendsegen | Donnerstag, 9. Februar

Langsam komme ich mit dem Danken für die Geschenke zu den Fest-Tagen an ein Ende. Diese Geschenke…es gibt sie emotionsfrei und termingerecht, sie werden abgestimmt, damit es ja keine Überraschungen gibt. Es gibt Geschenke, die haken den Geburtstag und Weihnachten ab, Teil eines Warenaustausches. Es gibt Geschenke, die führen Überlegenheit vor, nehmen in Pflicht, zwingen zur Dankbarkeit. Es gibt gar Geschenke, die die Beschenkten in einem Maß verletzen, dass sie den Riesenblumenstrauß in keine Vase stellen können.
Und dann gibt es Geschenke, die man bis an sein Lebensende bei sich haben möchte, die zu einer Geburtsstunde der Freude führen und das Herz zum Überlaufen bringen.
Es gibt Geschenke, die uns spüren lassen, wie lieb uns einer hat, wie sehr eine unser Glücklich-Sein wünscht. Ach, die Schreibfeder aus Silber, mit der wir als Kinder nie spielen durften. Und das große bemalte Gänse Ei mit vielen guten Wünschen, und das wunderbare Kissen mit dem beruhigenden Duft eines seltenen Holzes, das mir durch die langen Tage und Nächte in der Klinik helfen wird…
Man bekommt in diesem Leben nichts geschenkt? Welch ein Irrtum!
Unser Vater, wir bitten um deinen Segen, lass uns alles zum Segen werden. Den Mond über uns, die Erde unter uns, die Gemeinschaft zwischen uns und die Ruhe der Nacht vor uns.