Überall, wo Menschen sich heute am Arbeitsplatz eingefunden haben, begrüßten sie sich so oder ähnlich: „Na, wie war’s am Wochenende?“, „Hatten Sie einen schönen Sonntag?“
Nun sehen Christen den Sonntag eigentlich als Anfang der Woche an, er ist der erste Tag, Feiertag einer neuen Schöpfung, die mit der Auferstehung Jesu Christi begann. Da gehören wir nicht dem Geschäft, nicht dem Chef, da haben wir frei, da sind wir frei. Sagt jetzt jemand: Ist doch im Grunde gleich, Wochenende–Wochenanfang, Hauptsache, man braucht nicht zu arbeiten! Ich gebe zu bedenken: Ist Montag der erste Wochentag, heißt das: Zuerst seid ihr auf der Welt, um zu arbeiten? Der nächste Schritt hieße: Du bist zum Arbeiten geboren. Deshalb bist du so viel wert, wie du leisten kannst. Du bist Mensch, so lange du nützlich bist. Arbeit ist das Wichtigste im Leben, damit fängt die Woche an.
Beginnt aber – christlich gesehen – die Woche mit dem Sonntag an, sind wir nicht nur Mensch, so lange wir nützlich sind, sondern frei und geboren, um zu leben und zu lieben. Mag der Sonntag auf unseren Kalendern ruhig am Ende der Woche stehen – er erinnert an einen Anfang. Er hat Vorrang. Anfang gut, alles gut. Ich hoffe, Sie hatten einen guten Sonntag.
Unser Vater, segne die Ruhe der Nacht und den ersten Blick auf das Licht des neuen Tages.