Was an Nachrichten jüngst auf uns hereingebrochen ist, hat viele Menschen bedrückt.
Vor einem Jahr fuhren Putins Panzer auf das ukrainische Land und seine Menschen los. Hinzu kamen die Meldungen der Corona-Krankheitsstände, begleitet von der Energie- und Klimakrise. Krieg, Krankheit, Klima – viele Menschen, darunter viele Kinder, wurden, mit einem alten Wort, trostbedürftig. Aber Trost kann man sich nicht selbst spenden. Man braucht einen Menschen, der zuhört, vielleicht das rechte Wort sagt. Wohl allen, die einen geschwisterlichen Rat erfahren haben, auch selbst geben durften, selbst geben konnten. Denn Sensibilität für einander darf ja nicht zu Lähmung oder Weltschmerz führen. Wer die Welt wirklich verbessern will, darf nicht in Schwermut untergehen, sondern muss mit einer gewissen inneren Robustheit Stärke des Herzens zeigen.
Heute feierten die jüdischen Gemeinden Schabbat. Ich erzähle eine Geschichte von Rabbi Sussja. Er hat alle Gebote erfüllt, er kommt zum Himmel, sein Name ist ins Buch des Lebens eingetragen. Da fragt ihn Gott nach der Stadt, aus der er kommt. „Hat sich dort nicht ein schreckliches Unrecht ereignet?“ „Ja, es war schlimm!“ „Hast du dagegen protestiert?“, fragt Gott. Sussja antwortet:
„Hätte es denn etwas genützt?“ Gott sagt: „Das weiß ich nicht. Aber vielleicht dir.“
Gott, unser Schöpfer, segne die Stunden und Tage, die vor uns liegen und lass immer wieder gelingen, dass wir einander zur Heimat werden.