Vor 80 Jahren schrieb der amerikanische Geistliche Reinhold Niebuhr das berühmteste Gelassenheitsgebet des 20. Jahrhunderts. Angesichts der bevorstehenden Wahl in wenigen Wochen könnte es sich als sehr bekömmlich und beruhigend in allen Aufgeregtheiten erweisen:
„Gott, gib uns die Gnade, mit Gelassenheit Dinge hinzunehmen,
die sich nicht ändern lassen, den Mut, Dinge zu ändern,
die geändert werden müssen!
Und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
Gnade, Mut und Weisheit – diese drei. Groß unter ihnen sollte die Weisheit sein. Sie soll unterscheiden können, welche Dinge Gelassenheit und welche raschen Mut erfordern. Mehr als um diese Weisheit zu bitten ist bei manchen Wahlen nicht möglich und – die Rede, der amerikanische Präsident sage dieses Gebet am Morgen und am Abend, soll sich als Gerücht erwiesen haben…
Gott, deinen Segen erbitten wir, deine Weisheit berate uns. Dein Geist schenke uns eine ruhige Nacht, ob wir nun zu den Gewinnern oder zu den Verlierern gehören werden.