Abendsegen | Sonnabend, 14. August 2010

Ein Mädchen aus der Stadt Radom fuhr zum ersten Mal nach Warschau in den Tiergarten. „Was hat dir besonders gefallen?“, fragte die Mutter, als es wieder daheim saß und Tee mit Milch trank. Das Mädchen wusste nicht so recht…Die Mutter half nach: „Der weiße Eisbär mit den behaarten Sohlen, dass er auf dem Eis nicht ausrutscht? Der Elefant? Das Känguruh mit dem Beutel am Bauch?“ „Die habe ich gesehen“, sagte das Mädchen, doch am meisten gefiel mir ein grauer Spatz mit einem weißen Flecken hinter dem Auge, der im Zoo auf dem Weg herumhüpfte.“

Pater Jan Twardowski, der ein Leben lang Kindergottesdienst in Warschau hielt, erzählt diese Begebenheit und er fährt fort: Jesus „sprach nicht nur vom Tempel, der hoch über Jerusalem aufragt, sondern auch von einer Mutter, die den Teig rührt, einen Holzlöffel in der Hand. Was wäre, möchte einer zum Himmel stürmen, doch daheim legt er die Schere nicht an den Platz, wo sie hingehört?“

Der Segen Gottes (…..) möge ihre Nacht beschützen, einfach, wie ein Schatten spendender Baum, auf dass ihr Herz ruhig schlägt.