Der Berliner Pfarrer und Professor für Theologie, Friedrich-Wilhelm Marquardt, hat nach bitteren Kränkungen und Krankheit ein Wort zum Abend aufgeschrieben:
Mit jedem Abend eines Tages erinnerst du, Gott, uns an den Abend des Lebens und das Ende aller Dinge. So ist er die Zeit für den Tag zu danken und uns für den Weg in die Nacht zu befehlen.
Unser Leben danken wir dir, dir danken wir Eltern und Geschwister, die nächsten Geliebten, Genossen und Menschen. Mit ihrer Hilfe sind wir, was wir sind. Dir danken wir von Herzen, dir das Ja zum Leben und zu seinem Ende.
Dir danken wir Leib, Seele und Geist – unverdientes Überleben, Lebensfreude, Widerstandskräfte gegen Leiden, Zwänge und Angst. Aber auch Phantasie und Denkvermögen, das Leben zu meistern – allein du aber bist unser Meister.
Du bleibst, der du bist, unsere Freude und Dankbarkeit gelten dir, du unser Schöpfer und Versöhner und Befreier. Diese Hoffnung ist unsere Gewissheit, auch auf unserem Weg in die Nacht. Amen.
(Privater Nachlass)