Eine Verbeugung zum 400. Geburtstag am 15. Juli
Das Licht kam früh. Kaum zwanzig Jahre alt, malte er sich selbst, noch voller Andeutungen und von wirbelnden Haarbüscheln über der Stirn verborgen, dafür aber vom schräg einfallenden Licht erhellt und erleuchtet. Dies Licht, „Rembrandts Licht“, schnell und hell, leuchtet aufklärend über Prinzen, Bettlern und Bürgern, Windmühlen, Bauernkaten, Bäumen und Büchern. Eine seiner alten Frauen – Lesende alte Frau, 1631, Amsterdam – vielleicht die Prophetin Hannah, wird von Rembrandt tief versunken in die Bibel gezeigt. Sein großes Vorbild Peter Paul Rubens hat auch eine Hannah gemalt bei der Kreuzabnahme. Sie ist von jenem Licht verklärt, das der Körper Christi ausstrahlt. Rembrandts Hannah liest im Licht, das die aufgeschlagene Buchseite der Bibel ausstrahlt.