Predigthilfe zum Israelsonntag 2008

Israel SonntagAus dem Vorwort der Predigthilfe zum Israelsonntag 2008:

„Mit dieser Predigthilfe begeben wir uns auf konfliktträchtiges Terrain, das zu vermeiden in diesem Jahr allerdings nicht möglich ist. Im Jahr 2008 feiern wir nicht nur den 50. Geburtstag von Aktion Sühnezeichen, sondern – weltgeschichtlich natürlich ungleich bedeutender – auch den 60. Jahrestag der Gründung des Staates Israel. Das hat uns veranlasst, einen inhaltlichen Strang der Predigthilfe zum Israelsonntag deutlich auszubauen, der uns auch in den bisherigen Heften – meist in der Variante, wie sich denn die Kritik an manchem israelischen Regierungshandeln und das christlich-jüdische Gespräch vertrage – immer wieder beschäftigt hat. “

Aus dem Inhalt

Anstöße zu einem Gottesdienst am 10. Sonntag nach Trinitates – „60. Wiederkehr der Staatsgründung Israels“
Helmut Ruppel

Gedenk-Relief in Yad Vashem von Naftali Bezem
Ingrid Schmidt

Volkslesen.tv

Pfarrer Helmut Ruppel liest mit Bezug auf die Novemberpogrome 1938 aus dem Aufsatz „Christ sein, ohne die Juden zu schmähen“ von Fulbert Steffensky. Es geht um die „Identität der Christen und der Kirche nach der Mordgeschichte“.

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Nicht zu glauben! – Die Hand am Fenster…

Wer an langen Wintergrippe-Abenden Gelegenheit nimmt, wieder einmal in Tausendundeiner Nacht zu lesen, wird zur „Geschichte von Ibrahim Ibn al-Mahdi an den Kalifen al-Memum über das Mädchen, das er geheiratet hat“ gelangen. In der 346. Nacht geht der Erzähler durch die Straße und sieht am Fenster eines Hauses eine Frauenhand, nein, im Grunde nur die Hand und das Handgelenk. Er erkennt in ihr eine Schönheit, die ihn direkt anspricht. Er versteht sofort, dass er zu der Frau, deren Hand er gesehen hat, gelangen muss. Um zu ihr zu kommen, um die Liebe seines Lebens zu verwirklichen, ersinnt er tausend Listen, tausend Wege. Am Ende hält er in seinen Händen die Hand, die er von der Straße gesehen hat, genießt er die Entdeckung, dass der ganze Körper jener Hand, die ihn entzückt hat, würdig ist und heiratet die Unbekannte, die er ein Leben lang lieben wird…nicht zu glauben!

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Das Wort – NEUJAHR 2008

Vor drei Wochen, am 10. Dezember, erhielt Al Gore den Friedensnobelpreis für sein umweltpolitisches Engagement. Vielleicht wird dieser Tag einmal als Beginn einer neuen Menschheitspolitik in die Geschichte eingehen. Ein Beginn deshalb, weil mit dem Preis ein verantwortliches Handeln gelobt wird, das unsere Geschichte auf dieser Erde bewahren will. Alles scheint auf ein Ende zuzulaufen, die nie passieren darf! Immer deutlicher lehrt uns die Zukunft, was wir heute schon vermeiden müssen! Die Überschwemmungen, die verhuschten Jahreszeiten, Stürme, Brände und Gletscherschmelzen lehren uns, nein, zwingen uns, eine prüfende, vermeidende und verbietende Gesellschaft zu werden. Wir sind dazu verpflichtet, weil unsere Geschichte niemals zu ihrem Ende kommen darf, weil es auch unser Ende wäre.

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ASF-Predigthilfe zum 27. Januar 2008

ASF PredikgthilfeAus dem Inhalt

Vorwort
Christian Staffa

I. Predigthilfe – Gottesdienstliches Gedenken

»Du stellst meine Füße auf weiten Raum.«
Ingo Baldermann

Der 27. Januar – Fatum oder Datum
Helmut Ruppel

Liturgie im Gottesdienst
Sexagesimae zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus
Helmut Ruppel

»Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht!«
Manfred Karnetzki

Mehr Informationen hier.

Die komplette Predigthilfe können Sie im Volltext als PDF herunterladen: 27januar08.pdf (pdf, 380KB).

Friedensdekade 2007

Ökumenische FriedensdekadeZur Friedensdekade 2007 legen wir Ihnen diese Predigthilfe zu Jer. 8,4-7, dem Text für den Volkstrauertag, den vorletzten Sonntags des Kirchenjahres, vor. Vom Motto der Dekade „andere achten“ ist darin indirekt die Rede. Spricht Jeremia doch von Unrecht und der Unfähigkeit zu bereuen, also von den Folgen jener Handlungen, denen nicht die Achtung des oder der Anderen zugrunde lag. Selbstsucht, Gier, Gewalt sind die Folgen der Abkehr von der Rechtsordnung Gottes, die zu Frieden und Gerechtigkeit leiten will.

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Das Wort – Sonnabend, 25. August

Zu Ehren der Heiligen Elisabeth von Thüringen wird bei uns eine 10 Euro-Gedenkmünze geprägt, deren Randinschrift lautet: „Wir sollen die Menschen froh machen“, ein gutes Motto für den Umgang mit unserem Geld und jedem anderen Reichtum. Elisabeth wird als mildtätige und barmherzige Frau beschrieben, aber das heißt nicht, dass sie weichherzig, willfährig und leicht beeinflussbar war. Ein Freund bestand im Gespräch mit mir sogar darauf, dass sie zielstrebig agiert habe, entschlossen und willensstark gewesen sei – nur die Selbstheiligung, zum Beispiel im Abbruch der familiären Beziehungen und in den Bußübungen sei befremdlich und unevangelisch; die Nachfolge Christi geschehe in den familiären, beruflichen und globalen Herausforderungen. Ich will eine Erzählung an den Schluss dieser Woche stellen, die das Leben der Heiligen als „heilig“ erweist, als rahmensprengend, widerständig, als Tagtraum von einem Leben im Reich Gottes:

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Das Wort – Freitag, 24. August

„Wir müssen die Menschen so glücklich machen, wie wir nur können“ –  das war Elisabeths Ziel. Doch vieles in ihrem Leben schien dem zu widersprechen. Sie wusch eitrige Bettler und trocknete sie ab, da wirkt sie weich auf uns; dann lässt sie einem jungen Mädchen trotz allen Flehens die schönen Haare abschneiden, da wirkt sie hart auf uns. Sie lebt im Schuppen eines Gastwirts zwischen Geräten und Viehtrögen ohne Schutz vor winterlicher Kälte; sie feiert ein überschwängliches Fest mit Kranken und Bettlern und lässt 500 Silbertaler unter sie verteilen. Und wir fragen: Kann man eine fürstliche Schwester der Aussätzigen sein? Oder ist sie eine Wahnwitzige, die das Unmögliche der vollkommenen Armut mit den Armen will? Sie geißelte sich, sie unterbrach ihren Schlaf, lud sich verkrüppelte Kinder auf, unterwirft sich einem rabiaten Beichtvater. „Gott ist mein Zeuge“, sagt sie. „dass ich meine Kinder nicht pflege, sondern die fremden Nächsten. Denn die hat mir Gott übergeben.“ –  wir haben es schwer mit ihr, wenn wir die Ranken der Legende um sie herum ein wenig zur Seite biegen.

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Das Wort – Donnerstag, 23. August

Es war ein denkwürdiges Schauspiel Ende Juni in Gotha: Da wurde um 12.00 mittags eine 110 Meter lange Tischreihe vom Rathaus aus durch die Innenstadt bis zum Hospital im Brühl gedeckt. Jeder war zum Mittagessen eingeladen. Es war eine von katholischen und evangelischen Gemeinden vorbereitete Erinnerung an Elisabeth von Thüringen, die vor 800 Jahren ihr Leben in den Dienst der Barmherzigkeit gegenüber den Armen gestellt hatte. Der Ehemann Elisabeths hatte der Stadt Gotha ein Armenhospital geschenkt – heute können wir hier an einem langen Tisch gemeinsam Mahl halten und für eine Mittagsstunde die Hoffnung auf ein Leben ohne Hunger festhalten. Und weil die Hoffnung Feinde hat, nämlich die Niederlagen, die uns das Leben zufügt, brauchen wir Zeugen für diese Hoffnung. Wir erinnern uns der Menschen, in deren Leben nicht Verrat, Niederlage und Schwäche über die Hoffnung triumphiert haben.

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Das Wort – Mittwoch, 22. August

Einer Heiligen, Elisabeth von Thüringen, wollen wir diese Morgengedanken widmen. Was sind „Heilige“? Es sind Menschen, deren Würde in ihrer Unbescheidenheit liegt. Sie sagen nicht nur, was man sagen kann; sie erhoffen sich nur, was man hoffen kann – sie greifen aus bis weit in das Land des Gelingens. Sie sind Menschen mit einer großen Sehnsucht. Bei den Heiligen der Bibel überschlagen sich die Bildern der Unmöglichkeiten: die Steppe wird blühen, die Tauben werden hören, die Stummen sprechen und so fort…

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